Verraten und Verkauft (German Edition) by Madison Clark

Verraten und Verkauft (German Edition) by Madison Clark

Autor:Madison Clark [Clark, Madison]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MAIN Verlag
veröffentlicht: 2015-01-19T05:00:00+00:00


Kapitel Zehn

Fassungslos stand Marc im Flur und starrte auf das Durcheinander im Wohnzimmer. Jede Schublade, jede Schranktür war geöffnet worden. Die Inhalte verteilten sich wahllos auf dem Boden. Zum dem Chaos gesellte sich eine zerschlagene Stereoanlage, ein zerstörter LED-Fernseher und ein tiefer Schnitt quer über die Ledercouch.

»Was ist passiert?« Marcs Stimme war nur ein Flüstern, bis er plötzlich das Ausmaß begriff und alle Alarmglocken in ihm schrillten. Wut und Furcht kehrten mit geballter Ladung zurück.

»Keine Ahnung«, antwortete Eric.

»Geht es dir gut?« Marc drehte sich zu ihm um und musste wieder an die Kurznachrichten denken. Er tastete Eric von oben bis unten ab, der ihn verwirrt abzuschütteln versuchte. »Bist du verletzt?«

»Ähm … nein.«

»Gott sei Dank.« Marc spürte, wie ein großer Stein von seinen Schultern fiel. Wie ein Ertrinkender schlang er seine Arme um Eric und drückte ihn ganz fest an sich. »Dir geht es gut. Du glaubst gar nicht, wie schön das ist.«

»Also ich habe noch alle Finger, alle Zehen, bin auch noch immer ein Mann … reicht dir das?«

Marc schmunzelte und küsste ihn zuerst sanft, dann verlangender. Eric erwiderte den Kuss hungrig, und als sie beide einander losließen, streichelte Marc ihm über die Wange. »Das reicht mir.«

»Dann bin ich ja beruhigt.« Eric hob skeptisch eine Augenbraue, nahm Marcs Hand und fing an, sich umzusehen. »Was ist denn mit dir los? Mal abgesehen davon, dass jemand dein Haus mit einem Prügelknaben verwechselt hat. Am besten rufst du die Bullen.«

»Nein. Nicht.«

»Warum?«

Marc schluckte einen wachsenden Kloß im Hals hinunter. Im selben Moment spürte er das Smartphone in seiner Hosentasche vibrieren, als er auch schon den typischen Ton vernahm. Er hatte eine Kurznachricht erhalten. Mit zittrigen Fingern holte er das Handy hervor und las.

Lass dir das Warnung genug sein. Bei meinem nächsten Besuch bin ich nicht mehr so zurückhaltend.

»Was ist los?«, hörte er Eric fragen, doch dessen Stimme klang in seinen Ohren dumpf. »Hey! Bekomme ich eine Antwort? Erde an Marc … bist du da?«

Langsam hob er den Kopf und sah ihm direkt ins Gesicht. Sein Adrenalinspiegel sprengte beinahe die Skala.

»Ich bin echt der Letzte, der Angst vor dir hat … aber jetzt machst du mir welche.«

»Wir müssen weg. Sofort!« Marc war schon im Begriff, sich umzudrehen und nach oben ins Schlafzimmer zu stürmen, als Eric ihn am Arm festhielt.

»Erst wenn du mir sagst, was los ist. Wegen des Einbruchs siehst du nicht aus wie eine lebende Leiche.«

Vermutlich hatte Eric es wieder auf den Punkt gebracht. Das änderte jedoch nichts an seinem derzeitigen Gefühlschaos. Marc fühlte sich leer, aber auch zornig, verzweifelt und absolut machtlos. Alles schien ihm plötzlich über den Kopf zu wachsen.

»Nun sag schon«, forderte Eric ihn auf und nahm dabei seine Hand. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich jetzt behaupten, du hast den Teufel in Person gesehen. Also raus mit der Sprache.«

Abermals schluckte Marc und sah in Erics grüne Augen, die ihn verwirrt beobachteten. »Ich bin dem Teufel begegnet und seinen Dämonen gleich mit.« Mit zittrigen Fingern reichte er sein Handy an Eric weiter. »Lies selbst.«

Der Blondschopf las alle drei Kurznachrichten und wurde dabei immer blasser.



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